Pädagogik
Die zentrale Aufgabe des PFiV ist, die angebundenen Facherziehungsstellen durch Struktur, Vernetzung, konstante pädagogische Beratung und gemeinsame Qualitätsmerkmale bestmöglich in der alltäglichen Arbeit zu unterstützen und kontinuierlich zu entlasten.
Die Entwicklung des Kindes bzw. Jugendlichen zu einer eigenständigen, gesellschaftlich integrierten Persönlichkeit mit dem Respekt gegenüber Mitmenschen, Lebewesen und Umwelt ist Kern der kooperativen, systemisch ausgerichteten Arbeit.
Schutzraum
Die PFiV – Köln gGmbH bietet klare, stabile und zuverlässige Strukturen mit einer transparenten und wertschätzenden Kommunikationskultur für die Facherziehungsstellen, die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in diesen Familien und für alle Mitarbeitenden des Trägers. Das gemeinsam entwickelte interne Schutzkonzept dient als Grundlage und Leitfaden, den Schutz aller Beteiligten sicher zu stellen. Dabei findet auch Berücksichtigung, dass sich die Facherziehungsstellen in einem Spannungsfeld zwischen privatem und öffentlichem Raum befinden. Der Schutz der Privatsphäre des Familiensystems ist mit dem erforderlichen Einblick im Rahmen des Kinderschutzes – insbesondere der aufgenommen Kinder – und der damit einhergehenden Verantwortung für den öffentlichen und freien Träger zu vereinbaren.
Konstanz
Für die aufgenommenen Kinder und Jugendlichen wird ein auf Dauer angelegter, konstanter Erziehungs- und Beziehungsraum geschaffen. Dieser ist auf die individuellen Bedürfnisse der aufgenommenen Kinder und Jugendlichen abgestimmt und bietet einen Schutzraum im familiären Kontext. Trägerintern wird durch verbindliche strategische Planung und Ausrichtung sowie personelle Begleitung bestmöglich Konstanz gewährleistet. Zugleich sollen Veränderungen und Entwicklungsphasen auf sicherer und stabiler Basis gut begleitet und durchlaufen werden können, ohne dass existentielle Ängste und gravierende Unsicherheiten dominieren.
Fachlichkeit
Als gleichermaßen wichtig erachtet die PFiV – Köln gGmbH die entwicklungsorientierte Förderung und pädagogische Alltagsbegleitung der aufgenommenen Kinder sowie die spezifische Unterstützung, fachliche Beratung und Begleitung der zugehörigen Facherziehungsstellen. Hier findet ein Fachaustausch auf Augenhöhe statt, der eine kontinuierliche Weiterentwicklung im Sinne der Kinder und Jugendlichen ermöglicht. Fort- und Weiterbildung sind fester Bestandteil sowohl für die Facheltern als auch für die Mitarbeitenden des Trägers.
Entlastung
Die Anforderungen an die Familien sind mit der Aufnahme eines Pflegekindes dauerhaft hoch. Um die Belastungen und Herausforderungen langfristig bewältigen zu können, braucht es zuverlässige Entlastung, die alltäglich greift und nachhaltig wirkt. Selbstfürsorge soll auf allen Ebenen aktiv gelebt werden können.
Über die individuellen Entlastungsangebote hinaus finden diverse freizeitpädagogische Gruppenangebote für Kinder mit Betreuer:innen und Einzelangebote für Jugendliche u.a. mit den Fachberater:innen statt. Neben dem Entlastungsaspekt ist dies auch ein zentrales Element in der Umsetzung des Schutzkonzeptes.
Förderung
Die pädagogische Beziehungsarbeit in den Facherziehungsstellen beruht auf der Grundhaltung, dass jedes Kind in seiner Einmaligkeit angenommen und gefördert werden soll. Insbesondere die meist früh erfahrenen seelischen Verletzungen können Ursache für Verhaltensbesonderheiten sein, die als biografisch sinnvolle Überlebensstrategien bis heute einen großen Teil des Alltagserlebens prägen. Die Betreuungskinder benötigen viel Klarheit, Ausdauer, Gelassenheit und absolute Gewaltfreiheit im pädagogischen Agieren und in ihrem Lebensumfeld.
Ihre dem jeweiligen Alter und Entwicklungsstand entsprechende Beteiligung an alltäglichen Entscheidungen sowie an der Hilfeplanung insgesamt sind fester Bestandteil der fachlichen Tätigkeit, die auf die Entwicklung eines stabilen Selbstwert- und Selbstwirksamkeitsgefühls zielt. Es ist daher zentral, dass jedes Kind seine individuellen Ressourcen entdecken, erfahren und annehmen kann.
Der Träger ermöglicht als Ergänzung zur Grundleistung zudem durch spezifische, flexible Angebote die bestmögliche Förderung in einem abgestimmten Fachkräftenetzwerk. Kurzkonzepte zu traumapädagogischer Systemarbeit und zusätzlicher Entlastung liegen vor. Eine Begleitung von Umgangskontakten wird basierend auf einem gesonderten Konzept angeboten.
- Schutzkonzept (Stand: März 2024)
- Vereinbarung nach §§ 8a und 72a SGB VIII (aktualisiert im April 2024)
- Konzept „Facherziehungsstellen nach §33.2 SGB VIII“ (Stand: Jan. 2024)
- Leistungsbeschreibung „Facherziehungsstellen nach §33.2 SGB VIII“ (Stand: Jan. 2024)
- Kurzkonzept „Entlastung“ (Stand: Jan. 2023)
- Kurzkonzept „Traumapädagogische Fachberatung“ (Stand: Sep. 2023)
- Konzept „Begleiteter Umgang mit Herkunftsfamilien und ihren Kindern nach § 18 SGB VIII im Rahmen von § 33.2 SGB VIII“ (Stand: August 2023)
- Leistungsbeschreibung „Begleiteter Umgang mit Herkunftsfamilien und ihren Kindern nach § 18 SGB VIII im Rahmen von § 33.2 SGB VIII“ (Stand: August 2023)
- Familiäre Bereitschaftspflege (in Planung)
- Ferienfreizeiten für Kinder aus Facherziehungsstellen (in Planung)